Der Vortrag an der Republica 17, hat zwar den selben Titel, die dieser hier, nähert sich jedoch der Frage, welche Algorithmen wir brauchen, auf andere Weise an.
Der Jahrtausendwechsel erschien vielen Zeitgenossen, auch mir, als großes Nicht-Ereignis. Nicht nur das angekündigte Chaos der Computersysteme wegen des berüchtigten Millenium Bugs blieb weitgehend aus. Auch sonst war der 1.1. 2000 kaum vom 31.12. 1999 zu unterscheiden.
Armin Medosch died yesterday, on the day two months after being diagnosed with cancer. I'm sure many people on nettime knew him very well. He was a true pioneer of the media arts and network culture scene in Europe. Indeed for much longer than even nettime exists.
I first learned of Armin not as a person, but a legend. In the early 1990s, he was one of a band of artists of an unqualifiable streak who roamed the Baltic sea on the Kunst-Raum-Schiff, MS Stubnitz. An 80m former freeze & transport vessel of the GDR high seas fishing fleet, they had re-purposed as a moving center for experimental electronic culture. He curated and organised exhibitions and symposia in Rostock, Hamburg, Malmö and St.Petersburg. The project was incredibly evocative, even for someone like me who had never seen the ship, because it fused many of the ideas that would come to define network culture, namely nomadism, a total disregard for established culture institutions, DIY and an exploration of the wild wastelands opened by the breakdown of the Soviet system, after 1989.
Ich war als Gast bei Kultur-Kompakt, Schweizer Radio DRS. Nur am Radio gelten 16 Minuten als "kompakt", wunderbar!
Felix Stalder ist Professor für digitale Kultur an der Zürcher Hochschule der Künste. Er beschäftigt sich mit dem Wechselverhältnis von Gesellschaft, Kultur und Technologien. Als Gast im Studio redet er über Gefahren und Chancen der sozialen Medien - und warum er lieber Twitter als Facebook nutzt.
Ich habe den Eintrag zur "Wissensgesellschaft" für Smarte Worte. Das kritische Lexikon der Digitalisierung verfasst. [ PDF]
Aus dem Vorwort der HerausgeberInnen:
Immer weitere Bereiche unseres Alltags und unseres öffentlichen Lebens werden von intransparenten und nicht mehr nachvollziehbaren technischen Systemen beeinflusst oder gar gesteuert. Der US-amerikanische Juraprofessor Frank Pasquale spricht in diesem Zusammenhang von einer Black-Box-Gesellschaft. Angesichts der zu befürchtenden und schon jetzt zu beobachtenden Entdemokratisierungstendenzen ist es unserer Ansicht nach dringend an der Zeit für ein kritisches Auspacken dieser algorithmischen Systeme und der dahinterstehenden Geschäftsmodelle des Überwachungskapitalismus.
Wissensgessellschaft
Wissensgesellschaft ist ein ambitionierter, aber höchst unscharfer Großbegriff, der besonders im deutschen Sprachraum oft anstelle des etwas zurückhaltenderen Begriffs Informationsgesellschaft verwendet wird. Der Begriff stammt aus den US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaften, die damit die Auswirkungen der wachsenden Komplexität von Verwaltung und Wirtschaft der Nachkriegsjahre zu fassen versuchten. 1957 sprach der Managementtheoretiker Peter Drucker erstmals vom Wissensarbeiter (»knowledge worker«), um damit eine wachsende Klasse von Angestellten in privaten wie öffentlichen Verwaltungs-, Entwicklungs- und Forschungsabteilungen zu bezeichnen, deren Aufgabe es war, komplexe, wissenschaftlich gestützte Tätigkeiten auszuüben. 1962 veröffentlichte der Makroökonom Fritz Machlup die empirische Studie »The Production and Distribution of Knowledge in the United States« in der er resümierte, dass bereits mehr als 40 Prozent aller Beschäftigten in der »Wissensökonomie« (»knowledge economy«) tätig seien. Die empirische Orientierung auf die US-Wirtschaft hatte zur Folge, dass stillschweigend vorausgesetzt wurde, dass die Wissensgesellschaft eine kapitalistische sei und Wissen als Eigentum zu behandeln sei. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
Angesichts der Komplexität gegenwärtiger medialer Konstellationen bedarf es schon etwas Mut, den großen Wurf zu wagen und die ”Kultur der Digitalität" auf einen Nenner bringen zu wollen. Das Risiko, die Dinge verkürzt und verengt darzustellen, liegt auf der Hand. Und die meisten vermeiden es, indem sie ausschließlich auf bestimmte Aspekte, Entwicklungen oder Gegenstände fokussieren. Allerdings muss man sagen: Der Mut hat sich gelohnt. Der Band von Felix Stalder durchquert sehr unterschiedliche Felder, setzt sie auf teilweise unerwartete Weise zueinander in Beziehung und eröffnet gerade dadurch neue Perspektiven.
If you prefer to read, here is the manuscript of the talk.
Algorithms we need
Initially, I wrote this talk in German, but decided in the last minute to give it in English. However, I hate to translate my own texts. So the English you hear now is 85% machine translation and 15% corrections by me. Perhaps you can tell which is which. The accent is 100% me. Or should I say, Canadian English filtered through Swiss German? It's hard to draw boundaries, these days.
Anyway, let me start with three assumptions. First, we need algorithms as part of an infrastructure that allows social complexity and dynamics to meet our real challenges. Second, many of the algorithms are made poorly. I think, in particular, of those that shape day-to-day social practices, algorithms that do what sociologists call "social sorting" (David Lyon) or "automatic discrimination" (Oscar H. Gandy). However, this will be the third point, these issues of poor design are only part of the problem because there is no autonomous technology, even if it is called "intelligent" or "self-learning".
We need algorithms
When I talk about algorithms, I do not mean isolated computer code, but socio-technical systems and institutional processes that automate parts of decision-making.