
Attachment | Size |
---|---|
![]() | 132.91 KB |
Mein neues Buch ist erschienen.
Es ist eine Sammlung von neun Aufsätzen, zu den Themen "Kultur der Netzwerkgesellschaft", "Autorschaft und Urheberrecht" und "Commons". Besonders freut mich die Zusammenarbeit mit dem Verlag Buch & Netz, der neue Wege geht, um Buch- und Online-Publikationen zusammenzubringen. Ganz ohne DRM oder andere technische Schranken, sondern Creative Commons lizenziert.
Zum Buch
Aus dem Vorwort:
Die Emotionalität und Breite der Debatte [zum Urheberrecht] sind weder wirtschaftlich noch rechtsdogmatisch begründet, sondern primär ideologisch. Es geht um Grundsätzliches. Das Urheberrecht reguliert nicht nur einige Branchen, sondern es repräsentiert eine ganze kulturelle Epoche, die Gutenberg Galaxis. Hier geht es „nur“ nicht um Produktion und den Verkauf von gewissen Gütern, sondern um eine umfassende, historisch gewachsene kulturelle Landschaft, eine spezifische Subjektivität (die Idee der Innerlichkeit, exemplarisch überhöht in der Figur des „Künstlergenies“), kulturelle Identitäten (z.B. das stumme Publikum im Museum) und ein ausdifferenziertes Set an Institutionen, deren Zweck nur in diesem Kontext sinnhaft wird.
Dieses ganze Gefüge steht zur Disposition in den heissen Debatten ums Urheberrecht. In ihr lodert die Angst der bürgerlichen Gesellschaft vor dem Verlust ihrer eigenen Identität und Vorherrschaft. Auch wenn Künstler sich selbst oftmals als anti-bürgerlich verstanden, so wird immer deutlicher, dass diese oppositionelle Identität zumeist nur im Kontext der bürgerlichen Kultur zu verstehen ist. Und so werden heute ausgerechnet Rockmusiker, die harten Jungs von Metallica, oder die links-alternativen von Element of Crime, zu Verteidigern einer höchst bürgerlichen Idee von Kultur, insbesondere in Bezug auf die Konzeption ihrer eigenen herausragenden Autorenschaft und die damit verbundenen Rechte und Ansprüche an das Verhalten anderer