10 February, 2025 - 19:02 by eric
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Emilio Vavarella THE GOOGLE TRILOGY | Report a Problem. 2012
“From Commons to NFTs” is an (expanded) writing series initiated by Shu Lea Cheang, Felix Stalder & Ewen Chardronnet. Cautioned by the speculative bubble (burst) of NFTs, the series brings back the notion of commons from around the turn of the millennium to reflect upon and intervene in the transformation of the collective imagination and its divergent futures. Every last day of the month during the next six months Makery will publish a new contribution of this “chain essays”. First text by Felix Stalder. Further contributions by Yukiko Shikata, Michelle Kasprzak, Jaromil (Dennis Rojo), Cornelia Sollfrank, Tzu Tung Le, and Jaya Klara Brekke
“Was liegt daran, wer spricht?” Michel Foucault wollte bereits 1969 kein weiteres Mal das Verschwinden des/der Autor:in konstatieren, tat es dann aber doch wieder. Und etwa so lange dreht sich auch die Diskussion um Autor:innenschaft im Kreise, nicht zuletzt deshalb, weil auch die Kritik den/die Autor:in als Figur ins Zentrum stellt und wenn nur als Leerstelle, die es zu untersuchen gilt.
In einem der aussergewöhnlichsten Bücher der politischen Philosophie der letzten Jahre dreht Gerald Raunig Foucaults Frage um, ohne sie je direkt zu erwähnen. Als Problem erscheint nicht mehr der/die Sprechende, sondern die Sprache selbst. Denn es ist in der Sprache – als Struktur wie als Praxis – in der sich das Subjekt konstituiert. Dieses Subjekt ist heute dividuell, endlos teil- und wieder zusammensetzbar in der grossen Datenbanken der digitalen Konzerne, algorithmisch konstruiert, reibungslos und umfänglich verfügbar für smarte Strategien der Kontrolle und In-Wert-Setzung. Die hegemoniale Form, in der sich diesse Prozesse vollziehen, ist die Quantifizierung und das Ziel ist Optimierung.
These are notes for a talk I gave a few years ago (can't remember the exact occasion). I came across them now, and I think they are still valid and relevant.
Hannah Höch. Untitled (From an Ethnographic Museum), 1930 (detail)
Definition:
Assemblage culture is based on the use of (parts of) pre-existing (material or informational) cultural objects in the creation of new cultural objects. Assemblage culture is an umbrella term incorporating numerous media-specific practices such as quoting, sampling, (re)mixing, montage, collage, editing.
ROLAND SCHAPPERT: Ihr Buch „Kultur der Digitalität“ von 2016 bietet eine sehr gute Grundlage zum Verständnis der digitalen Transformation in unseren westlichen Gesellschaften und den Auswirkungen auf die künstlerische Produktion und kulturelle Vielfalt. Was hat Sie veranlasst, dieses Buch zu schreiben?
FELIX STALDER: Ich wollte zeigen, dass wir uns in einer umfassenden kulturellen Transformation befinden, also in einer strukturellen Veränderung, wie Menschen sich in der Welt orientieren und dass wir den Kipppunkt schon überschritten haben. Die neuen kulturellen Muster dominieren heute. Dabei war mit wichtig, zu zeigen, dass diese Veränderungen nicht durch die Technologien ausgelöst wurden, sondern dass die Technologien selbst Teil dieses Wandels sind, den sie wiederum vorantreiben. Seit den 1970er Jahren haben wir es mit sich gegenseitig verstärkenden Prozessen zu tun, die diese Veränderungen unumkehrbar machten. Dennoch, das bedeutet nicht, dass es keine politischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Alternativen mehr gibt. Die gibt es sehr wohl, nur müssen sie unter den neuen Bedingungen gedacht werden.
Die traditionelle Ordnung der Kultur – mit klaren Positionen für KünstlerIn/AutorIn, Werk und Publikum, vermittelt durch ProduzentInnen, VerlegerInnen, GaleristInnen etc. – ist durch die Digitalisierung endgültig in eine Krise geraten. Wie die neue Ordnung aussehen wird, ist nach wie vor unklar und höchst umstritten. Die erste Runde der Auseinandersetzung wurde auf dem Gebiet des Urheberrechts und damit über die Kontrolle der Zirkulation ausgetragen. In der aktuellen Runde dreht sich alles um zentrale Plattformen und deren Strukturen von Ordnung, Zugang und Wertschöpfung. Als ProduzentInnen der Kultur stehen KünstlerInnen im Zentrum dieser Umbrüche. Während ein Teil beflissen ist – vermeintlich im Eigeninteresse – die Rechteindustrien bei der Durchsetzung strikterer Gesetze zu unterstützen, verstehen sich andere als Ingenieure einer neuen Ordnung und experimentieren mit der Entwicklung eigener Formen von sozialer Produktion und Zirkulation.
22. Oktober 2015 20:00 - 24. Oktober 2015 18:00
symposium, Akademie Schloss Solitude
Das kontinentaleuropäische Konzept der Autorschaft als Schöpfung literarischer oder künstlerischer Werke und dem damit verbundenen Anspruch auf geistiges Eigentum hat seinen Ursprung im England des frühen 18. Jahrhunderts und der französischen Revolution.
Seitdem wird der Autor nicht mehr als nur einer unter zahlreichen anderen Handwerkern betrachtet, der an der Schaffung eines Werks beteiligt ist: Mit der autonomen Erschaffung von Ideen und Texten kam dem Autor eine besondere Funktion im Produktionsprozess zu. Der Originalitätsstatus fungierte seither als Grundlage legislativer Maßnahmen zum Schutz autorschaftlicher Leistung, die sowohl eine Deformierung der Werke als auch deren wirtschaftliche Ausbeutung verhindern sollte.
Update: Review:"Felix Stalder über Diskursivität und Peer Review". LIBREAS.Library Ideas.
Aus: Kamion Nr. 0: Der Aufstand der Verlegten (PDF)
English: Scientific Writing Beyond Peer Review (original version)
Español: La escritura científica más allá del peer review