02.04. Netzpolitischer Abend Wien (online)

Derzeit ist alles ein wenig anders als sonst. Um einer weiteren Verbreitung von SARS-CoV-2, bekannt als Corona-Virus, entgegenzuwirken und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen, findet der Netzpolitische Abend am 2. April 2020 um 19.30 Uhr online statt. Wir haben anlassbezogen auch das Format etwas geändert. Anstelle von drei Vorträgen gibt es eine Diskussionsrunde sowie Impuls-Statements zu einem Thema, das derzeit in aller Munde ist: COVID-19, Big Data und Freiheitsrechte – wo geht die Reise hin?

13 & 14.02 THE WHITE WEST III, Automating Apartheid. Conference (Vienna)

https://kunsthallewien.at/en/event/the-white-west-iii-automating-apartheid/

KASINO AM SCHWARZENBERGPLATZ

Conceptualized by Kader Attia and Ana Teixeira Pinto
Organized by Kunsthalle Wien in cooperation with Burgtheater

In his famous essay Discourse on Colonialism, the poet Aimé Césaire argued that what in Europe is called ‘fascism’ is just colonial violence finding its way back home. But his warnings went unheeded. More widely read was The Authoritarian Personality by Theodor Adorno et al. Published in 1950, the same year as Discourse on Colonialism, it developed the F scale (F for fascist) in order to gauge the psychological predisposition for fascism among the democratic citizenry, leaving the post-war consensus to settle on the notion that fascism was a personality trait, resulting from the devolution of the individuated liberal subject. Still dominant today, this tendency to psychologize fascism fails to incorporate the colonial dimension, obscuring the continuities between fascism and the biopolitics of empire, and ultimately depoliticizes both.

Seventy-five years later, while the West indulges in fantasies of reverse colonization involving the subjugation of white people, the process of recolonization has been renewed with increased ferocity. Recent events in Bolivia, driven by the hunger for lithium, commonly used for mobile devices or electric vehicles, make apparent the structuring force of race in geopolitics, as well as the role of the digital economy in the production and reproduction of a new settler frontier.

16.01. Coding. New Alphabet School (New Delhi)

https://www.hkw.de/en/programm/projekte/veranstaltung/p_161523.php

Thu, Jan 16, 2020 7 pm, Goethe-Institut New Delhi, India
With Urvashi Aneja, Sarah Sharma, Felix Stalder

India is one of the largest “digital economies”. Confronted with state and corporate control of digital infrastructures, it is seeing an abundance of “gig work” (temporary employment) and platform-based economies that promise new opportunities for entrepreneurship and labor. Meanwhile, AI based solutions are already being tested to replace human interaction and labor for repetitive and predictable work across industries. Over a billion identities in India are digitized today and over a 100 million amongst these participate in digital economies as consumers every day, with the government's vocal intentions to bridge this disparity with socio-technical imaginaries of urgent last mile connectivity. However, technology based solutions still have mostly reestablished and expanded existing inequities and power relations of capital, gender and human exceptionalism. Instead of offering accountability, accessibility and opportunity, these socio-technical imaginaries act as tools for resource and customer acquisition for power and capital. As countries and economies accelerate further and compete to become attractive global marketplaces, they leave key ethical, social and ecological concerns behind. How do we encode and inscribe sustainability, ethics and care within our techno-social relations and digitopian imaginaries of the future? What role can governance and citizens play in enabling these imaginaries?

Public Program co-curated by Rahul Gudipudi
In cooperation with Goethe-Institut Max Mueller Bhavan New Delhi

Fri, Jan 17, 2020 10 am — 7 pm
The Common Room Foundation, New Delhi, India

23.11. Authentizät und Feedback (Berlin)

Authentizität und Feedback:
Performances, Gespräche, Ausstellung

21.11.2019, 19:00 - 24.11.2019
ESPACE DIAPHANES, Dresdener Str. 118, 10999 Berlin

https://www.diaphanes.net/veranstaltung/authentizitaet-und-feedback-6049

Kaum eine Wahrheitsfigur des zeitgenössischen Subjekts scheint heute prekärer und wirkungsvoller, kaum eine Eigenschaft gesuchter und ferner, kaum ein Kriterium relevanter und zweifelhafter als »Authentizität«. Unverwechselbare Persönlichkeit, erlebte Erfahrung und mit solcher unterlegte Erzählungen und Urteile sind knappe Ressourcen im Kampf um Distinktion und Aufmerksamkeit, Macht und Bedeutung, Emanzipation und Autonomie.

Zugleich aber zeitigen massenhaft ausgewertete Daten über Verhalten und Vorlieben, Herkunft und Vita seltsame Rückwirkungen auf vermeintlich individuelle Erfahrungsgehalte und allgemeine Wahrheitshorizonte, formieren und kontrollieren algorithmische Funktionen Fremd- und Selbstbilder, reproduzieren und erschaffen technologische Medien alte und neue Konformismen und Ideologien.

Vom 21. bis 24. November befragen Performances und Gespräche – begleitet von einer Ausstellung, der Präsentation des Projekts »Einhunderttausend Wörter suchen einen Autor« (100000words.net) und dem Release der gleichnamigen Magazinausgabe DIAPHANES Nr. 8/9 – das bizarre Zusammenspiel von »Authentizität« und »Feedback«, stellen die daraus emergierenden Kräfte aus und auf die Probe und spielen mit den noch unbekannten Wirkungen in Kunst, Literatur, Diskurs.

Eröffnet wird das Festival mit einer Keynote von Tom McCarthy. An den Folgetagen laden wir zur Vernissage, zu Performances von Nicole Bachmann, Discoteca Flaming Star, Michele Pedrazzi und einem Konzert aus Stimmen von LXAR (Alexander Paulick & Andreas Reihse) mit anschließender Magazine-Release-Party. Und zu den Gesprächen »Authentizität und Feedback« (Barbara Basting, Claus Pias und Felix Stalder) und »Was ist ein Autor?« (Kathrin Röggla und Sandro Zanetti).

14.11. Menschen, Dinge, Natur: Drei Dimensionen der Digitalität (Wien)

14. November 2019, 16:30 - 18:30,
Institut für höhere Studien (IHS), Josefstädter Straße 39, 1080 Wien

https://www.ihs.ac.at/de/events/detail/event/termin/menschen-dinge-natur...

Digitalität ist gekennzeichnet durch eine enorme Erweiterung der Positionen, die in die mal mehr mal weniger konfliktreiche Verhandlung normativer Fragen (etwa, wer sind wir und was ist uns wichtig?) einfließen. Große historische Entwicklungen – Entstehung der Wissensökonomie, soziale Liberalisierung und Globalisierung – schufen ab den 1960er Jahren dafür den Raum und brachten bestehende Verfahren und Institutionen der Wissensordnung und der Repräsentation in die Krise. Denn sie sind nicht dafür ausgelegt, mit dieser Fülle an Positionen umzugehen. Parallel dazu schuf Digitalisierung eine neue Kommunikationsinfrastruktur, die darauf ausgerichtet ist, mit sehr großen Informationsmengen umzugehen und eine sehr hohe interne Komplexität zu organisieren.

Soziale und technische Entwicklungen erweitern aber nicht nur der Kreis der menschlichen Positionen, die sich sie artikulieren können (aber dabei natürlich nicht immer Gehör finden). Sie geben auch immer mehr Gegenständen die Fähigkeit, ihre Umwelt wahrzunehmen, diese Wahrnehmung zu analysieren und die Resultate dieser Analyse in irgendeiner Weise, wieder in die Umwelt einzuspeisen. Und sei es nur als Schranke, die sich öffnet, wenn man sich eine autorisierte Person nähert. Auch immer mehr biologische Akteure und Systeme werden mit Hilfe von Sensoren und Prozessoren in die digitale Kommunikationsraum eingebunden, von einzelnen Insekten bis zu umfassenden Meeresströmungen.

Pages