
Teilen und Modifizieren. Neue Dimensionen von Solidarität
7 November, 2011 - 14:26 by felixMein Beitrag zum eben erschienen Band: "Nach dem Ende der Politik - Texte zur Zukunft der Kulturpolitik III"
Seit etwa 40 Jahren findet ein umfassender Individualisierungs- und Entsolidarisierungsschub in den westlichen Gesellschaften statt. Neuerdings gibt es aber auch zaghafte Gegenbewegungen, die nicht primär darauf ausgerichtet sind, die Errungenschaften des industriellen Wohlfahrtsstaats zu verteidigen (was notwendig bleibt) oder abstrakte Kritiken zu entwickeln. Vielmehr entwickeln sie durch eine veränderte Alltagspraxis ganz neue Dimensionen gesellschaftlicher Solidarität auf Basis geteilter, für alle zugänglicher Ressourcen, die zunehmend politisch als Gemeinschaftsgüter oder Commons artikuliert werden. Im Folgenden sollen diese Dynamiken auf dem Gebiet der Kultur skizziert werden.
Individualisierung versus Entsolidarisierung
Zunächst ist es aber wichtig, Individualisierung und Entsolidarisierung, die von der neoliberalen Ideologie so erfolgreich verknüpft wurden, analytisch von einander zu unterscheiden. Die Individualisierung der Gesellschaft lässt sich als eine direkte Folge der strukturellen Veränderungen der Kommunikationsmedien, der Wirtschaft und der Kultur erklären, die es ermöglichen, eine ungleich größere Vielfalt und Flexibilität zu organisieren.
Demokratie jenseits der Repräsentation
21 October, 2011 - 21:23 by felixDer Erfolg der Piratenpartei beruht auf dem Wandel der Arbeits- und Lebenserfahrungen. Sie steht für dafür, Partizipation neu zu denken.
Die Feststellung, dass die Piratenpartei eine Protestpartei sei, führt nicht weit. Jede neue Kraft beginnt als Opposition, und der politische „Normalbetrieb“ steckt zu offensichtlich in einer tiefen Krise. Die Entfremdung zwischen BürgerInnen und PolitkerInnen nimmt seit langer Zeit zu. Die alten Transmissionsmechanismen zwischen (Zivil-)Gesellschaft und Politik – die Gewerkschaften, Vereine, Kirchen, Kammern etc. – funktionieren nicht mehr richtig. Entsprechend wird die Politik als abgehoben, von Partikularinteressen manipuliert und in ihren rituellen Appellen zu Wahlkampfzeiten als unglaubwürdig erlebt. Eine wachsende Zahl der BürgerInnen identifiziert sich nicht einmal mehr mit den Parteien, für die sie gerade die Stimme abgeben. Die Zahl der WechselwählerInnen steigt stetig; die Wahlbeteiligung sinkt.
Interessanter ist die Frage, warum der Protest die Form der Piratenpartei angenommen hat.
Politics of Networked Visibility
7 October, 2011 - 09:07 by felixAbstract: This article tries to assess how people and their actions are made visible within and through computer networks. The aim is to differentiate between different modes of visibility based on the politics they support. The main difference is made between vertical visibility (i.e. the network provider sees verything) and horizontal visbility (i.e. people see each other without anyone seeing everything).
Politics of Networked Visibility
In January 2001, Franco and Eva Mattes, the artist couple by then still known as 0100101110101101.ORG, started their project “life sharing”. As they explained in the concept note: “every Internet user has free 24-7 access to [our] main computer: read texts, see images, download software, check 01's private mail, get lost in this huge data maze. ... Contents are not being periodically uploaded the way people build and maintain websites, because 0100101110101101.ORG works directly on the shared computer. The home computer has been turned into a transparent webserver, therefore users can watch in real time the "live" evolution of the work.”1 The project ran for more than 2 years without interruption.
Ethics of Sharing
21 September, 2011 - 11:58 by felixThe current issue of the International Review of Information Ethics on the ethics of sharing, guest-edited by myself and Wolfgang Sützl, is available online now. With contributions by Clemens Apprich, Michel Bauwens, Vito Campanelli, Alessandro Delfanti, Marie-Luisa Frick/Andreas Oberprantacher, Mayo Fuster Morell, and Andras Wittel.
Starlet-Ökonomie: Flattr und die Logik der Nische (Berliner Gazette)
5 September, 2011 - 14:13 by felixDicke Bretter für die Netzpolitik
16 August, 2011 - 09:55 by felixMein Beitrag zu der Debatte zur Digitalisierung im Wiener Standard (13.08.2011). Parallel dazu der Beitrag von Konrad Becker: "Experten im Schatten, Weisheit der Menge" zu Überwachung und Informationsfreiheit.
Der Rundfunk marginalisiert sich selbst, das Urheberrecht kann den digitalen Geist nicht einfangen - Die Politik muss lernen, mit den Möglichkeiten und Gefahren des Internets produktiv umzugehen
Lange Zeit hat die Politik die Digitalisierung der Gesellschaft und die damit verbundenen Umwälzungen verschlafen. Wesentliche Entscheide wurden im fernen Brüssel oder im noch ferneren Genf, am Sitz der World Intellectual Property Organisation (Wipo), getroffen und in Wien mit dem Verweis auf internationale Verpflichtungen eher still umgesetzt.
Das Thema galt lange als unverständlich, unwichtig und unpopulär. Mit dem Auftauchen der Piratenpartei in Schweden begann sich das langsam zu ändern. Im österreichischen Parlament fand im Januar dieses Jahres eine erste Enquete zum Thema statt.
Das war auch höchste Zeit, denn es stehen einige drängende Fragen an, deren politische Beantwortung nicht unwesentlich den Charakter der Informationsgesellschaft prägen wird.
Bundeszentrale für Politische Bildung: Deep Search Edition
11 July, 2011 - 18:14 by felix Die Bundeszentrale Für Politische Bildung hat unser Buch "Deep Search: Die Politik des Suchens jenseits von Google" als Lizenzausgabe veröffentlicht. Freuen uns sehr darüber und hoffen natürlich, dass es den vielleicht teilweise etwas drögen "Staatskundeunterricht" für den einen oder anderen etwas spannender macht ;)
Relax! Producing culture in a weak intellectual property environment
5 July, 2011 - 22:17 by felixI just published this article on eurozine, based on the talk I gave at their conference, Changing media – Media in change in mid May in Linz, Austria. Here's the argument in a nutshell:
Cultural producers should be relaxed about digital technology's erosion of copyright. A weak copyright regime offers a chance to re-embed cultural production in concrete, personal relationships out of which new economic models can and do emerge.
If you want to know why and how this is the case, you'll have to read the whole article.
For those with very little time, here's the conclusion, and, very important in my view, how to avoid the argument about new opportunities to be high-jacked by the conservatives who want to cut public cultural funding.
Re-embedding cultureOne way to understand copyright is as an abstracting mechanism. Copyright stabilizes a work so that it can be lifted out of concrete social relations – between the author and her cultural environment – and made to circulate as a commodity in abstract, impersonal markets. The more innovative alternative models re-embed cultural works in concrete, personal social relationships. This is made possible through social media of all sorts, which allow personal relationships to grow beyond the small and the immediate. Strong copyright is not helpful in this process. Indeed, it is detrimental to it, because of the strict separation between author and audience, where one is entirely active the entirely passive. Re-embedding cultural production into concrete social relationships requires that all parties actively contribute to creating the particular environment. Their contributions are highly differentiated – not all people are, or need to become, an artist.
Autonomy beyond Privacy? A Rejoinder to Colin Bennett
1 July, 2011 - 13:24 by felixThe journal Surveillance & Society just published a debate on the value of concept of privacy in surveillance studies and beyond. The debate was initiated by Colin Bennett's essay "In Defence of Privacy", my piece "Autonomy beyond Privacy?" was one of the responses to it. The others were by Pris Regan, John Gilliom and danah boyd.