Dieser Text ist publiziert in: Kroeger, Odin, Günther Friesinger, Paul Lohberger, Eberhard Ortland und Thomas Ballhausen, Hg. Geistiges Eigentum und Originalität: Zur Politik der Wissens- und Kulturproduktion. Wien: Turia + Kant, 2011, s. 19-32.

Abstract: Employing concepts developed by Gabriel Tarde and Bruno Latour, this article investigates at how a new function of the author is being defined in digital media. What is found to emerge is a practical alternative to the dichotomy between notions of possessive individualism (underlying copyright law) and simplified notions of the death of the author. Here, authorship functions less as a means to establish rigid ownership and control, but serves more as a dynamic system of accountability and reputation building capable of structuring open, collaborative processes.

Einleitung

Vor nunmehr 40 Jahren verkündete Roland Barthes den „Tod des Autors“ (vgl. Barthes, 1969/2000). Was zu diesem Zeitpunkt eine notwendige Abkehr einer durch den Anglo-Amerikanischen „new criticism“ bereits überholten aber in Frankreich immer noch bestimmenden Form der Autor-zentrierten Literaturkritik war, ist bald zu einem Cliché und damit zu einer Sackgasse verkommen. Vor die Wahl gestellt zwischen einer konventionellen Ausprägung der Autorschaft – Cartesianisches Ego übersetzt in bürgerliche Subjektivität untermauert durch das Urheberrecht – und einer diffundierten Autorschaft – aufgegangen im „Murmeln des Diskurses“ wie es Michel Foucault ausdrückte (vgl. 1972/1991) – erfreute sich die erstere in der Praxis einer hartnäckigen Beliebtheit. Dazu trugen auch die Kulturindustrie und der Kunstmarkt bei, deren ideologischen Kern eine übersteigerte Autorschaft ausmacht, die sie aus nachvollziehbarem Eigeninteresse bis heute mit großem Nachdruck propagieren. Die theoretische Dekonstruktion hingegen ging zum einem kaum über die Feststellung der Dezentrierung, Verteilung oder Zerstreuung der Autorschaft hinaus. Zum anderen wurde Praxis des kulturellen Schaffen, die Werke und damit Autoren hervorbringt, lange Zeit nur an den Rändern verändert. Collage, Assemblage und Appropriation als künstlerische Methoden wurden jeweils schnell assimiliert. Explizit anti-autorielle Praktiken blieben politisch und kulturell marginal (vgl. Cramer, 2008), und oftmals verhaftet im widersprüchlichen romantischen Gedanken, wonach das Zurücktreten des Schöpfers zur Steigerung der Erhabenheit des Werkes (und damit, indirekt aber umso wirksamer, des symbolischen Kapitals des Autors) führe.

Heute ist aber viel Bewegung in die Sache gekommen. Theoretische Perspektiven ausserhalb der Literatur- und Textkritik sind in den Vordergrund gerückt, in denen Autorenmodelle jenseits der Dekonstruktion angelegt werden. Gleichzeitig hat sich die gesamtgesellschaftliche Realität deutlich verändert. Auf Basis von Digitalisierung und Vernetzung wurden seit den 1990er Jahren eine neue, kooperative Produktionsformen zu entwickelt, die Affirmation des Autors mit der Verteilung der Autorschaft zu verbinden. Sie eröffnen einen praktikablen Ausweg aus der oben erwähnten, unfruchtbaren Dichotomie. Zudem sind die neuen Praktiken alles andere als marginal. Sie werden nicht nur massenhaft gelebt, sondern sie bilden auch die Basis vieler avancierter Bereiche der globalen Netzwerkgesellschaft, etwa der Softwareentwicklung aber auch allgemein der stark expandierenden Wissenschaften (peer-review, Publikationszwang; vgl. Benkler, 2006). Im Folgenden werde ich diese veränderte theoretische Perspektive und exemplarische Praktiken knapp skizzieren, die gemeinsam das, was Foucault die „Autorfunktion“ nannte (1969/2000), neu bestimmen lassen.

Nachahmung und Transformation
Zwei Positionen, deren Formulierung mehr als 100 Jahre auseinander liegen, sollen als Eckpunkte der nachfolgenden Überlegungen dienen, diejenigen von Gabriel Tarde und Bruno Latour. Beide, auf unterschiedlichen Ebenen, entwickeln Konzepte von Kreativität, Innovation und Wissensproduktion, die beitragen können, die Position des individuellen Produzenten jenseits der unfruchtbar gewordenen Dichotomie von romantischer Überhöhung und dekonstruktiver Auflösung zu fassen.

Gabriel Tarde (1843–1902) war lange Zeit nur Spezialisten bekannt, obwohl er immerhin als eine der Gründungsfiguren der französischen Soziologie gilt. So hatte er zwar hatte eine Professur am renommierten Collège der France inne, konnte dort aber keine Schule aufbauen, auch da ihm die Position erst wenige Jahre vor seinem Tod verliehen wurde. Dazu kam, dass seine Ideen unvereinbar waren mit denen von Emil Durkheim (1858-1917), der bald zum Doyen der Disziplin aufsteigen sollte. So war es dessen Schule, die die Geschichte der Disziplin schrieb und Tarde als unwissenschaftlich – gemäß den eben erst von Durkheim etablierten Kriterien – weitgehend in den Hintergrund verbannte. Das war umso einfacher, als Tarde erst sehr spät in die Akademie kam. Zuvor war er fast 20 Jahre Richter in der französischen Provinz. Dort stellte er unter anderem fest, dass sich bestimmte Arten des Verbrechens wie Modeerscheinungen verbreiteten und schloss daraus, dass es einen horizontalen Transfer von Ideen und Verhaltensweisen geben müsse. Dies führte ihn zur Untersuchung der Rolle der Nachahmung in der Konstitution der Gesellschaft, die er thesenartig auf folgenden Punkt brachte: „Was ist die Gesellschaft? ... Sie ist Nachahmung!“ (1890/2003, S.95)

Was meint er damit? Zunächst nicht, dass wir in einer Welt leben, in der sich nichts ändert – ganz im Gegenteil. Tarde war kein Traditionalist. Er lebte in einer Zeit des rasanten gesellschaftlichen Wandels und war sich dessen sehr bewusst. Sein Argument geht in eine andere Richtung. Für Tarde war Gesellschaft in erster Linie eine kulturelle Leistung, die durch die Handlungen von individuellen Akteuren hervorgebracht wurde. In diesem Ansatz gibt es keinen Platz für quasi-autonome „sozialen Tatsachen“, die so zentral für Durkheim waren.

Die gesellschaftserzeugende kulturelle Leistung besteht, so Tarde, nicht nur darin, Ideen und Verhaltensweisen hervorzubringen, sondern mehr noch diese in einer Gesellschaft zu verbreiten und gegen andere Ideen und Verhaltensweisen durchzusetzen. Was eine Gesellschaft ausmacht ist die gemeinsame kulturelle Praxis, die gemeinsame Sprache, Werte, Verhaltensweisen, Ideen, Umgangsformen und so weiter. Diese Praxis ist nicht traditionell gegeben, oder biologisch determiniert, sondern ändert sich mit der Zeit, wobei die Änderungen aber nur dann relevant werden, wenn sie von der Gesellschaft als ganzes aufgenommen werden und zu einem neuen Muster, erkennbar durch die Ähnlichkeit individuellen Verhaltens, verdichten.

Zu diesem Zweck unterscheidet Tarde zwischen verschiedenen Typen der Nachahmung, die er in expliziter Analogie zu Darwins Evolutionstheorie formuliert. Da gibt es zunächst die „nachahmende Wiederholung", bei der bei der Verhaltensweisen und Verfahren im Wesentlichen unverändert übernommen werden. Dies ist der Kern dessen, was Gesellschaft konstituiert. Heute wird dieser Prozess in der Regel als „Diffusion“ bezeichnet. Wobei der Unterschied zu aktuellen Konzeptionen ist, dass Tarde dies als aktiven, konstituierenden Prozess auffasst und nicht nur als passive Übernahme von „early“, „middle“ oder „late adopters“ (vgl. Rogers, 1962/1995). Borch und Stäheli betonen, dass für Tarde „Wiederholungen .... noch so monoton anmuten [mögen] – es gibt dennoch keine Wiederholung ohne ein Mindestmaß an Veränderung, die gerade durch die Tatsache des Wiederholtwerdens zustande kommt.“ (2009, S. 16)

So ist also die Grenze unscharf zur „“generativen Wiederholung“4, welche dann entsteht, wenn der Prozess der Übernahme sich nur ungenau vollzieht, dass heißt, wenn dem Bestehenden, absichtlich oder unabsichtlich, etwas im Zuge der Reproduktion etwas Neues hinzugefügt wird. Für Tarde ist sind die erfolgreichsten, das heißt am einfachsten nachzuahmenden, Formen der Innovation inkrementell, das heißt, sie bauen immer auch bestehendem auf und verbreiten sich deshalb leicht. Der inkrementelle, evolutionäre Charakter von Veränderungen ist umso stärker, weil sie erst dann soziologisch relevant werden, wenn sie von der Gesellschaft aufgenommen werden. Eine revolutionäre Idee, die von niemandem geteilt wird, ist soziologisch gesehen, irrelevant. Tarde interessierte sich also für die Wirkungsmächtigkeit, nicht den Ursprung von Veränderungen. Dabei stellte er fest, dass das Neue erst dann gesellschaftlich relevant wird, wenn es nicht mehr neu ist. In diesem Sinne ist auch das Neue sehr eng mit dem Akt der Nachahmung verbunden, sowohl im Hinblick auf seinen inkrementellen Charakter als auch in der Art und Weise, wie es sich in der Gesellschaft verbreitet. Tarde entwirft diesen Verbreitungsprozess alles andere als konfliktfrei. Er betont etwa den Prozess der „Gegen-Nachahmung“ (1890/2003, S.13), der dann wirkungsmächtig wird, wenn eine dominante Praxis aufgenommen aber abgelehnt oder in ihr Gegenteil verkehrt wird. Er sieht das Individuum, wie auch die Gesellschaft als Ganzes, als einen Reproduktionsapparat in dem konkurrierende Programme um die Vorherrschaft, das heißt um die größtmögliche Verbreitung, ringen (Selektion). Dieser Prozess wird vorangetrieben von sozialen Gruppen, deren Schicksal an die Reproduktion bestimmter Ideen und Verhaltensweisen geknüpft ist.

Tarde erlebt heute eine kleine Renaissance. Seine Werke werden wieder aufgelegt und sein Schlüsselwerk zur Nachahmung liegt nach knapp 110 Jahren nun auch erstmals in Deutsch vor und er wird heute aus vielen Perspektiven neu rezipiert (vgl. Borch & Stäheli, 2009). Besonders zwei interessieren mich hier. Erstens wird er als Vorläufer der Memetik reklamiert (vgl. Marsden, 2000). Von jener Wissenschaft also, die versucht, die Verbreitung von Ideen als einen selektiven evolutionären Prozess zu analysieren. Tardes Konzept einer generativen Wiederholung taucht hier explizit als „Variation“ auf, das der imitierenden Wiederholung als „Reproduktion“. Ähnlich wie Tarde stellt auch die Memetik individuelle Interaktionen ins Zentrum ihrer Überlegungen, bleibt aber soziologisch gesehen weit hinter Tarde zurück, weil sie diesen Reproduktionsprozess als weitgehend autonom oder unbewusst konzipiert (vgl. Becker, Mehr & Nau, 2006). Nicht zuletzt aufgrund dieses Reduktionismus konnte die Memetik ihrem eigenen Anspruch, einen Paradigmenwechsel in den Kulturwissenschaften einzuleiten, nicht gerecht werden. Schmid (2009) meint wohl zu recht, sie habe als Disziplin bereits ihren Höhepunkt überschritten. Zu ihren Verdiensten zählt dennoch, dass sie neue Ansätze zur Analyse von Kultur lieferte, die es zu mindest teilweise erlauben, sowohl das Problem des reduktionistischen Individualismus als auch das der Reifizierten sozialen Strukturen zu umgehen.

Die zweite hier relevante Perspektive, aus der Tarde rezipiert wird, sind linke Positionen in den Debatten um kreative Arbeit. Lazzerato leistete hier viel Arbeit (vgl. 1999) und die Zeitschrift Multitude widmete Tarde 2001 eine ganzen Schwerpunkt (No.7, Dezember 2001). Was Tarde für Lazzarato so interessant macht, ist, dass er kreative Arbeit entindividualisiert, nicht in dem Sinne, dass es keine kreativen Arbeiter mehr gäbe, sondern in dem Sinne, dass es keinen eindeutigen Unterschied zwischen Innovation und Diffusion gibt. Das Neue stellt also eine kollektive Produktion der sozialen Gemeinschaft dar, die wie bereits erwähnt, durchaus konflikthaft sein kann, aber vor allem im Widerspruch zur privaten Appropriation steht (vgl. Lazzarato, 2004a). Denn es ist das soziale, das kollektive, nicht das individuelle, das den Wert eines materiellen oder symbolischen kulturellen Artefakts produziert. Durch die Betonung der Bedeutung der Nachahmung, der Diffusion, der sozialen Reproduktion wird die Legitimation der individualisierenden Konzeption von Kreativität, die den Legitimierungsstrategien des geistigen Eigentums zu Grunde liegen, in Frage gestellt. Anstelle des individuellen Schöpfers wird, in Anlehnung an Marx, der „general intellect“, oder die Öffentlichkeit und der freie, aber nicht zufällige Fluss von Ideen, als Locus der Kreativität bestimmt (vgl. Lazzarato, 2004b). Was Tarde für für die Frage der Neubestimmung der Autorfunktion interessant macht, ist dass er Hinweise liefern kann, wie eine Betonung der Rolle des Individuums mit einer Betonung der Rolle der Gesellschaft in der Produktion des Neuen verbunden werden kann. In dieser Perspektive ist es kein Widerspruch eine bestimmte Person als Autoren hervorzuheben und gleichzeitig den gesellschaftlichen Charakter des Kulturellen in den Blick zu rücken. Möglicherweise kam Tarde dabei seine Praxis als Richter zu gute, in der er immer mit der Spannung zwischen der Eigenverantwortlichkeit und der gesellschaftlichen Bedingtheit einer Straftat konfrontiert war.

Den zweiten Eckpunkt liefert Latour, der nicht zufällig auch an der Wiederentdeckung von Tarde beteiligt war und ihn gar zum Ahnen der Akteur-Netzwerk Theorie ausrief (vgl. 2001). Mit Latour möchte ich aber das Register wechseln, von soziologischen hin zu epistemologischen Fragen der Produktion symbolischer Artefakte, wissenschaftlicher Erkenntnis, um genau zu sein. Das scheint mir insofern relevant, als dass die Wissenschaft, ähnlich wie die Kunst, als oftmals Ursprungsort neuer Information, neues Wissen, neuer symbolischer Güter verstanden wird. Dem entgegnet Latour aber: „There is no information, only transformation“ (Latour, Lovink & Schultz, 1997).

Was meint er damit? Eine der zentralen Fragen, mit denen Latour sich seit nun mehr als zwei Jahrzehnten befasst, ist wie Wissen um die Welt mit der Welt selbst verzahnt ist. Diese epistemologische Frage behandelt er als Anthropologe der Wissenschaften, das heißt, er untersucht die Praxis, welche faktisches Wissen hervorbringt. Dabei geht es Latour in keiner Weise um die soziale (De)Konstruktion der Wissenschaften (vgl. Latour, 2007), sondern darum zu fassen, wie naturwissenschaftliche Referenzketten zu Stande kommen. Wie entsteht der Zusammenhang zwischen einen Phänomen „in der Welt“ und einer wissenschaftlichen Tatsache auf dem Papier? In anderen Worten, er interessiert sich für die vielfältigen Prozesse der Übersetzung und Verbindungen zwischen „Welt“ und „Wort“.

Seit Descartes, so Latour, geht die moderne Philosophie von einer grundsätzlichen, ontologischen Differenz zwischen dem Wort und der Welt aus, oder anders formuliert, zwischen der Welt im Kopf und der Welt außerhalb des Kopfs. Für Latour sind die Empiristen die Optimisten dieser Konstruktion. Sie glauben, dass mittels geeigneter Methoden, die Welt verlässlich in Worte überführt werden kann. Gleichzeitig bestehen sie darauf, dass diese beiden Ebenen sich dennoch nicht überlappen, dass heißt, dass die Welt durch die Worte nicht verändert wird. Die Welt kann „entdeckt“ werden wie sie wirklich ist, unbeeinflusst vom Prozess und den Resultaten der Entdeckung. Diese Entdeckungen bringen neues in die Welt der Worte, das heißt, sie schaffen Information. Die Postmodernisten oder Dekonstruktivisten sind die Pessimisten dieser Konstruktion. Sie fürchten, dass dieser Graben nie überwunden werden kann, dass die Berührungspunkte zwischen Welt und Wort minimal oder nicht existent sind, und dass wir deshalb mit letztendlich arbiträren Konstruktionen zu tun haben, die alles Mögliche in der Welt der Worte widerspiegeln, aber nicht die Welt der Dinge. (Vgl. Latour, 1999)

Latour setzt dieser großen Dichotomie die Praxis der vielen kleinen Schritte entgegen. Anstatt eines großen Sprungs über den ontologischen Graben, folgt er den vielen kleinen Übersetzungen, die aus einem komplexen, situierten, individuellen Phänomen eine allgemeine, transportable wissenschaftliche Tatsache machen. Zentral für die Gültigkeit der dabei entstehenden Referenzketten ist, dass eigentlich nie etwas neues hinzugefügt wird, sondern dass das Neue aus der Transformation des Alten destilliert wird, und zwar in seiner solchen Art und Weise, dass die Referenzketten rückverfolgbar sind. Diese Rückverfolgbarkeit der ununterbrochenen Referenzketten ist, was die wissenschaftliche Methode auszeichnet. Der Weg von der Welt zum Wort, so Latour, wird in vielen, überprüfbaren Schritten vollzogen wird, in denen jedes einzelne Zwischenresultat selbst ein Welt-Wort (matter-form) Hybrid darstellt und nur am Ende dieser Ketten, wenn überhaupt, das „reine Wort“ oder die „reine Welt“ zu finden ist. (Vgl. Latour, 1993)

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Beispiel einer wissenschaftlichen Transformationskette. Bodenproben werden zwischengelagert, ausgewertet und die Resultate in Form einer Tabelle dargestellt. Diese Reihe zeigt den graduellen Übergang von physischen Objekten zu einer theoretischen Ordnung.
Quelle: University of Indiana, Bone Bank Archaeological Research, 2001

Dieser kleine Ausflug in die „Science Studies“ soll folgendes verdeutlichen. Für Latour und seine Mitstreiter gibt es keinen ontologischen Unterschied zwischen der Welt und dem Wort, zwischen Input und Output wissenschaftlicher Produktion. Vielmehr muss der Output sofort wieder zum Input des nächsten Schrittes in der endlosen Kette von Transformation werden. In diesem Sinne wird Information immer nur prozessiert, umgewandelt und aber nie neu geschaffen. In der Wissenschaft ist es von besonderer Bedeutung, dass nirgends Information neu hinzukommt, sondern immer nachgewiesen werden kann, wie und woher sie gewonnen wurde. Latour vergleicht wissenschaftliche Tatsachen mit gefrorenem Fisch: “the cold chain that keeps them fresh must not be interrupted, however briefly.” (1993, S. 119)

Wenn man nun die Thesen von Tarde zur Nachahmung und von Latour zur Transformation zusammenfügt, kann das dazu dienen, kulturelle Produktion neu zu konzipieren. Es stehen nicht mehr abstrakte Kategorien im Vordergrund sondern konkreten Handlungen. Dabei entfernt man sich auch von individualistischen Konzepten von Kreativität und dem darauf aufbauenden normativen Anspruch der Autoren auf Kontrolle des Werkes. Laut Tarde gibt es keinen fundamentalen Unterschied zwischen Innovation und Diffusion, beides sind aktive, konstituierende Tätigkeiten, die in der Praxis kaum von einander zu trennen sind. Gerade auch weil sich individuelle Akte der Innovation ausmachen lassen, und zwar nicht wenige, sondern sehr viele, ist Kultur immer auch ein kollektives, das heißt trans-individuelles, Phänomen. Laut Latour gibt es keinen ontologischen Unterschied zwischen dem Rohmaterial und dem Endprodukt der Erkenntnis. Die Unterscheidung zwischen Input und Output hat einzig und alleine damit zu tun, auf welche Stelle in der Referenzkette wir unsere Aufmerksamkeit fokussieren. Das bedeutet nicht, dass der Akt der Transformation ein automatischer ist, aber er ist auch wenn er mit großen Anstrengungen verbunden ist, doch ein Akt der relationalen Transformation und nicht der absoluten Neuschöpfung.

Digitale Medien und Autorfunktion

Nun sind zumindest Tardes Positionen nicht gerade neu, sondern werden nur neu rezipiert. Die Frage stellt sich deshalb, warum erscheinen solche Ideen gerade jetzt wieder interessant und produktiv, nachdem 100 Jahre in die Wildnis der Unwissenschaftlichkeit verbannt waren. Was Tarde heute interessant macht, ist dass sich wesentlichen Aspekte unserer sozialen Realität soweit verändert haben, dass bisher als marginal geltende Probleme und darauf zugeschnittene theoretische Modelle an Interesse gewinnen (vgl. die Einleitung in Borch & Stäheli, 2009).

Tarde und Latour werden heute unter Anderem deshalb breit rezipiert, weil ihre Thesen an gewisse neue Aspekte der allgemeinen Alltagserfahrung anknüpfen können. Tarde bietet vor allem für zwei Erfahrungen interessante theoretische Ansätze. In den letzten Jahrzehnten haben wesentliche institutionelle Zusammenhänge, die das Leben in den westlichen Industriestaaten geregelt haben, wie etwa die Kirchen oder Gewerkschaften, ihre soziale und kulturelle Bindekraft eingebüsst (vgl. Castells 2003). Als eine Konsequenz dieses Wandels erscheint die soziale Umwelt vielfach brüchig. Sie wird zunehmend von dem bestimmt, was was Soziologen „weak ties“ nennen. Das heißt, je mehr die Reproduktion der Gesellschaft aus stabilen institutionellen Zusammenhängen herausgelöst wird, je mehr Menschen sich in ihrer Arbeit, in ihrer Freizeit, sofern man dies noch trennen kann, oder allgemeiner, in unserer Sozialität in fluide, dynamische Netzwerke begeben, desto größer und bewusster wird der Anteil der Arbeit, der darauf aufgewendet wird, überhaupt den sozialen Kontext zu schaffen, in dem man selbst aktiv werden können. Mit anderen Worten, immer mehr Menschen sind immer mehr damit beschäftigt, nicht nur ihre individuelle Arbeit zu (re)produzieren, sondern auch den sozialen Kontext in dem diese Arbeit überhaupt erscheinen kann und das dem sich weitere Möglichkeiten der individuellen Arbeit ergeben. „Sharing“ und „Access“ sind zu Schlüsselbegriffen der vernetzen Kultur geworden. Dies nicht so sehr aus individueller Großzügigkeit, sondern weil es sich herausstellt, dass dies Grundmechanismen sind, um Sozialität, ganz im Sinne Tardes, zu (re)produzieren. Ohne funktionierende Möglichkeiten der Nachahmung, verstanden als aktiven Prozess, können wir weder individuell produzieren, noch kann die Produktion eine soziale Wertigkeit erhalten.

Ein sehr direktes Beispiel für das verwischen der Kategorien von Produktion und Reproduktion liefert die Praxis der sogenannten „Tauschbörsen“ im Internet, des File Sharing, insbesondere auf Basis des Bittorrent-Protokolls. Aufgrund technischer und legaler Probleme ist das genaue Ausmaß dieser Praxis kaum zu bestimmen, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, dass es sich um ein Massenphänomen handelt, in welches ein wesentlicher Teil der weltweiten Internetnutzer und -ressourcen impliziert sind (vgl. Singel, 2008). File-sharing ist eine globale Distributionsinfrastruktur, die von Nutzern selbst betrieben wird, in dem Akte der Konsumption (herunterladen von Medienprodukten) mit denen der Distribution (Anbieten von Medienprodukten) sehr eng verknüpft werden. Daraus entsteht auch beachtliche gesellschaftliche Innovation, in der einzelne herausragende Persönlichkeiten (etwa der „Erfinder“ des Bittorrent-Protokolls, Bram Cohen) gut auszumachen sind. Aber dennoch ist es sehr direkt erfahrbar, dass es sich hierbei um ein kollektiv produziertes Phänomen handelt, und eine Vielzahl von Personen (natürlich nicht alle) ihres Beitrags zu diesem Prozess bewusst. Diese emotionale Teilhabe ist einer der Gründe, warum es bisher nicht gelungen ist, diese Praxis zu unterdrücken (vgl. Stalder, 2008). Millionen von Teilnehmern erleben ein Paradox, das nicht untypisch ist für Netzwerkorganisationen im Allgemeinen, und für solche, die sich stark verändern, im Besonderen. Diese sind sehr wirkungsmächtig und gleichzeitig sehr fragil. Die Kollektivität des andauernden Reproduzierens des Kontexts, durch eine Vielzahl einzelner Handlungen, die auf einander bezogen sind, aber sich auch immer leicht verändern (und sei es nur, dass vom selben Programm eine neue Version installiert wird) wird auf einer intuitiven Alltagsebene erfahrbar. Gerade in Situationen des raschen Wandels ist Nachahmung besonders deutlich zu erfahren, weil sich ja andauernd Neues verbreiten muss. File-sharing wird so weniger als eine über-individuelle Struktur (im klassisch soziologischen Sinne) als ein trans-individuelles Handlungsnetz wahrgenommen. Diese Erfahrung ist durchaus typisch für viele Situationen horizontaler digitaler Kommunikation in „communities“. Dies beeinflusst die Selbst- und Weltwahrnehmung der Beteiligten und trägt dazu bei, Individualismus neu zu definieren. (Vgl. Wellmann, 2007)

Bruno Latours flache Ontologie der Wissenschaften lässt sich sehr gut auf die digitale Kulturproduktion umlegen. Der entscheidende Punkt ist, dass die Frage, ob ein kulturelles Gut Rohmaterial oder Endprodukt ist, nicht mehr im Hinblick auf das Gut selbst entschieden werden kann. Im analogen Kontext ist das nicht der Fall. Die Farbe auf einem Gemälde kommt nie mehr zurück in die Tube. Im digitalen Kontext ist die Unterscheidung zwischen Input und Output relational und bestimmt vom Kontext der Reproduktion. Ob ein Musikfile in einem Player oder in einem Editor geöffnet wird, ist technologisch gesehen kein Unterschied, sondern einzig und alleine eine Entscheidung des Nutzers. Alle Versuche, hier Mittels technischer Maßnahmen, dem so genannten Digital Rights Management, wieder einen ontologischen Unterschied zu simulieren sind daran gescheitert, dass absolute Kategorien im Kontext fluider, digitalter Technologien sehr schwer zu stabilisieren sind.

Für Künstler ist dies keine Neuigkeit und auch nicht an digitale Technologien gebunden. Fast alle Schriftsteller sind auch begeisterte Leser und fast alle Maler besuchen regelmäßig Ausstellungen andere Maler. Da sind wir wieder bei Tarde. Was die Digitalisierung hier verändert ist, dass sie den Transformationscharakter kultureller Produktion explizit und zu einem Massenphänomen macht. Und das ist nicht wenig, sondern bringt das ganze Ensemble der modernen Autorfunktion und des darauf aufbauenden Urheberrechts ins Wanken.

Die Folge dieser Überlegungen ist nicht, wie vielfach angekündigt bzw. befürchtet, das Ende der Autorschaft. Das Foucault’sche „Murmeln des Diskurses“ deckt nur die Hälfte der Entwicklung ab. Autorschaft verschwindet nicht, sie explodiert. Wir leben in einem Zeitalter der radikal erweiterten Autorschaft. Millionen von Bloggern und Heimfilmer sind nun Autoren (im Sinne des Urheberrechts). Mehr denn je ist es möglich, jede einzelne Äußerung einem identifizierbaren Autor zuzuordnen, gerade auch in kollektiven Prozessen. Wenn man dies möchte. Autorschaft ist so nicht mehr weniger eine fixe Eigenschaft, sondern eine Funktion, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Wikipedia liefert hier ein sehr anschauliches Beispiel. Wer möchte, kann einen Eintrag lesen als einen anonymen Text, der kollektiv, ohne individuelle Autorschaft verfasst wurde. Wer hingegen die Autorschaft bestimmen möchte, kann aber die diversen Versionen vergleichen, die genaue Auskunft geben, wer welchen Beitrag geleistet hat, bis bin zu den Robotern, die automatisch gewisse Änderungen vornehmen (etwa wenn sich Kategorien ändern und das über viele Einträge repliziert werden muss). In der Welt der Wikipedia ist die Autorfunktion so definiert, dass auch Latours „non-humans“ diese Funktion einnehmen können. Dass es sich hier aber um eine neue Autorfunktion handelt, wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass diese Gleichbehandlung von „humans“ und „non-humans“ völlig inkompatibel mit Urheberrecht ist, das nur „natürliche Personen“, so die Schweizer Formulierung, als Autoren anerkennt.

Die Tatsache, dass die einzelnen Beiträge relativ gut voneinander getrennt und damit spezifischen Personen zugeordnet werden können liefert eine der Grundlagen der internen Organisation solcher vernetzter Handlungsketten. Wer über längere Zeit wesentliche Beiträge zum gemeinsamen Projekt liefert erwirbt sich damit den Respekt der anderen. Damit entsteht eine interne Differenzierung der Teilnehmer aufgrund ihrer im Projekt erworbenen Reputation. Darauf wird zurückgegriffen, um einen inneren Kern von Projektverantwortlichen zu legitimieren, die langfristige Aufgaben übernehmen und deren Wort größeres Gewicht bei Auseinandersetzungen hat. So entsteht so etwas wie eine freiwillige Hierarchie innerhalb offener Projekte, die es erlaubt, gewisse Entscheidungen effizient zu treffen, ohne dafür ein Arsenal an Zwangsmittel zu schaffen, das für traditionelle Hierarchien charakteristisch ist (vgl. Stalder, 2006; Weber 2004). Für die Wikipedia bedeutet das, dass das Projekt, zu dem Hunderttausende einen Beitrag leisten, im Kern nur von wenigen hundert Personen zusammen gehalten wird (vgl. Ortega & Gonzalez-Barahona, 2007). Eine der neuen Funktionen der Autorschaft, wie sie in Projekten wie Wikipedia, aber auch den meisten anderen „open source“ Projekten zum Ausdruck kommt, zielt nicht mehr auf individuelle Werkherrschaft, wie sie um Urheberrecht angelegt ist. Sie ist mehr auf die von Reputation angelegt und die damit verbundene Möglichkeit, als Hüter eines gesamten diskursiven Zusammenhangs aufzutreten. Die Stimmen dieses Diskurses murmeln tatsächlich, aber nur für diejenigen, die nicht genau hinhören wollen (oder müssen).

Während in den ehemaligen Kernbereichen der Kulturproduktion – der Kulturindustrie (im Sinne von Horkheimer & Adorno) und dem Kunstmarkt – Autorschaft in ihrem bürgerlich-modernen Kern zu bewahrt werden versucht, bilden sich an den ehemaligen Rändern neue Autorfunktion heraus. Wobei sich die Unterscheidung zwischen Kern und Rand heute kaum mehr aufrechterhalten lässt. Was sich eindeutig feststellen lässt, ist dass eine Neudefinition von Autorenschaft im Gange ist. Diese erlaubt es individuelle Leistungen an zu erkannen, ohne damit eine monopolistische Kontrolle dieser Leistungen abzuleiten. Es geht also, in der langen Perspektive, nicht um den unfruchtbaren Gegensatz zwischen autonomen Individuum und homogenen Kollektiv, sondern darum, Individualität und Kreativität in einem vernetzten Kontext neu zu entwerfen, oder vielleicht einfach nur wieder zu entdecken. Die Aufmerksamkeit richtet sich hierbei weniger auf Anfänge und Endpunkte, sondern Brüche, Übergänge und Rekominationen, weniger aus das zeitlos gültige, sondern auf das kontextuell relevante. Wir sind auf diesem Weg in den letzten Jahren bereits sehr weit fortgeschritten. Oder, wie William Gibson schrieb: „the future is already here – it's just unevenly distributed.“

Literatur

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