Eröffnungsvortrag zur Konferenz "Offen, kollaborativ und digital – wie gemeinsam(e) Ressourcen in der Kultur und Wissenschaft geschaffen werden", der Hamburg Open Online University (HOOU).
Das Digitale als Raum, Kultur als Konvivialität
Oftmals verstehen wir das Digitale als das, was sich am Bildschirm manifestiert, als Bilder, Texte, Videos und Daten angeordnet in Listen, Feeds, oder Hyperlinks, abrufbar in ständig sich wandelnden Konfigurationen.
In diesem Vortrag möchte ich das Digitale als Raum verstehen und anhand von drei “Idealtypen” kurz charakterisieren: Cyberspace, Raum der Hybridität und gegen-digitaler Raum. Der eine ermöglicht Dinge, die im physischen Raum unmöglich sind, der zweite verzahnt den physischen und digitalen Raum eng miteinander, während der Dritte sich vor allem in Abgrenzung zur dominant gewordenen Digitalität versteht. Die Rolle der Kultur aus dieser Perspektive ist es, für diese unterschiedlichen Raumtypen angepasste Formen der Konvivialität zu entwickeln und Gegenentwürfe zur kommerziellen Durchdringung aller Lebensbereiche durch den Überwachungskapitalismus zu schaffen.