Vortrag, Diskussion und Live-Performance. Mit Christiane Frohmann, Felix Stalder und Sarah Berger
Ort: Kunstraum Damani, Zollergasse 15, Wien. 19.00h
http://www.damani.at/
Datendada heißt: die digitalen Medien gegen den Strich spielen. »Codepoesie reißt algorithmengesteuert Worte, Bilder und Klänge aus dem Zusammenhang und versetzt sie in neue Kontexte und Konstellationen. So werden gewohnte bis gewöhnliche ideelle Inhalte zu potenziellen mentalen Störenfrieden, wirken als Datendada.« Im Jubiläumsjahr haben Digital-Theoretikerin Christiane Frohmann und Gesa Schneider vom Literaturhaus Zürich die europäischen Dada-Metropolen Zürich, Wien und Berlin in Gestalt einer RL&Skype-Lesungsreihe zum Thema Datendada wieder verbunden. In Wien findet nun die letzte Veranstaltung, Datendada_3/3, statt. Ging es in Zürich (1/3) um Datendada als antibesorgtbürgerliche Strategie und in Berlin (2/3) um bewusstes im Gegensatz zu emergierendem Datendada, wird in Wien nun danach gefragt, ob auch Internettrolle zum Datendada gerechnet werden müssten, schließlich reklamieren manche von ihnen für sich, mittels von Bots Troll-Kunst zu produzieren.
Einleitend stellt Christiane Frohmann das Konzept von Datendada vor und fasst die Thesen und Erkenntnisse der Veranstaltungen in Zürich und Berlin zusammen, um dann ihre Gedanken zur Möglichkeit einer dunklen Seite von Datendada zu formulieren. Felix Stalder, Professor für Digitale Kultur und Theorien der Vernetzung an der Zürcher Hochschule der Künste, diskutiert diese Thesen mit Frohmann und ordnet sie in den breiteren Rahmen digitaler Kultur ein. Autorin Sarah Berger reagiert in einer Live-Performance poetisch auf ihre Erfahrung bot-gestützten Getrolltwerdens im Netz.