Fiktion und Wirkungsmacht. Politik zwischen Big Data und Postfaktizität.
Buchpräsentation 28. November 19:00
Depot- Kunst und Diskussion, Breitegasse 7, A-1070, Wien
Mit Andrea Roedig, Judith Simon, Konrad Becker und Felix Stalder (Hg.)
Andrea Roedig ist Publizistin und Autorin in Wien. Judith Simon arbeitet zu Philosophy of Science and Technology in Wien und Kopenhagen.
Der vierte Band in der Reihe der Texte zur Zukunft der Kulturpolitik untersucht Narrative auf ihre gesellschaftliche Wirkungsmacht und diskutiert die politischen Zusammenhänge von Fiktion und Fakten.
Erzählungen und Fiktionen sind aus der Kulturgeschichte nicht wegzudenken. Menschen verstehen die Welt durch Überlieferungen, die ihre Wirklichkeit abbilden. Beschreibungen von Möglichkeiten erhalten dabei den Vorzug gegenüber konkreten Optionen des menschlichen Handelns, wodurch sich narrative Fiktionen zu politischen Handlungssträngen verdichten. Die Begründung einer Dominanz gesellschaftlicher Gruppen benötigt aber Legenden, die plausibel genug erscheinen, um den Glauben an ihre Wirklichkeit zu festigen. Die Rechtfertigung von sozialen und kulturellen Regeln wird durch Erzählungen gestützt. Handlungen basieren vor allem auf Beschreibungen, die individuelles Verhalten durch die Konstruktion der Schilderung beeinflussen und durch ein dramaturgisches Repertoire beschränken. Im postpolitischen Zeitalter scheinen die “großen Erzählungen” an ihrem Ende angelangt zu sein – jedoch nur vordergründig, denn auch weiterhin bestimmen Narrative die wesentlichsten gesellschaftlichen Zusammenhänge.
Mit Beiträgen von Konrad Becker, Eva Horn, Fran Ilich, Albrecht Koschorke, Andrea Roedig, Ferdinand Schmatz, Ove Sutter, Peter Lamborn Wilson und Sabine Zelger
Becker, Konrad und Felix Stalder (Hrsg.) (2016): Fiktion und Wirkungsmacht Texte zur Zukunft der Kulturpolitik IV, Wien: Löcker.